Was ist ein Kerzenchart?
Kerzencharts zeigen, wie sich der Preis in einem Zeitraum bewegt – von der Eröffnung bis zum Schluss sowie das Hoch und Tief dazwischen. Sie werden in der technischen Analyse genutzt, um das Verhalten der Marktteilnehmer zu verstehen und mögliche Tendenzen abzuleiten.
Warum Kerzen?
Eine Kerze bildet mehr Kontext als beispielsweise nur eine Linie ab: Zu welchem Kurs der Handel startete (Open), wo er endete (Close) und wie weit es dazwischen nach oben (High) und unten (Low) ging. So erkennt man Muster von Käufern oder Verkäufern schneller.
Aufbau einer Kerze
Der Körper stellt die Spanne zwischen Eröffnung und Schluss dar. Dochte (Wicks) oben und unten markieren Hoch und Tief. Schließt der Kurs über dem Open, spricht man von einer steigenden (grünen) Kerze; darunter von einer fallenden (roten) Kerze. Lange Körper zeigen starken Trenddruck, lange Dochte deuten auf Zurückweisung eines Preisniveaus hin.
Zeitrahmen
Kerzen gibt es für Minuten, Stunden, Tage oder Wochen. Kurzfristige Zeitrahmen liefern viele Signale, aber auch mehr ,,Rauschen”. Längere Zeitrahmen sind ruhiger und zeigen den übergeordneten Trend. Sinnvoll ist es oft, ,,rauszuzoomen”.
Typische Muster von Kerzen
Kerzen bilden wiederkehrende Formationen, die auf Käufer- oder Verkäuferdominanz hinweisen können. Beispiele:
- Bullische Hinweise: Hammer (langer unterer Docht nach Abverkauf), bullische Umklammerung (großer steigender Körper schluckt den vorherigen), Morning Star (Dreiermuster mit Umkehrcharakter).
- Bärische Hinweise: Shooting Star (langer oberer Docht nach Anstieg), bärische Umklammerung, Evening Star (Dreiermuster mit möglicher Top-Bildung). Wichtig: Muster sind historische Tendenzen, keine Garantien. Aussagekräftiger werden sie im Zusammenspiel mit Trend, Zonen und Volumen.
Grenzen und guter Umgang
Kerzen zeigen Psychologie, aber keine Sicherheiten. Einzelne Signale ohne Kontext führen oft zu Fehlinterpretationen. Das aktive Trading und die Chartanalyse sind schwieriger, als sie aussehen: Du kämpfst gegen Rauschen, Fehlsignale, Gebühren, Steuern und vor allem gegen Emotionen (FOMO, Angst, Overtrading). Muster wirken oft erst im Kontext von Trend, Zonen und Volumen – und selbst dann können sie scheitern. Statistisch scheitern die meisten Privattrader über Zeit oder schneiden schlechter ab als einfaches Kaufen-und-Halten. Für einen entspannteren Umgang mit Bitcoin lohnt sich deshalb meist regelmäßiges Sparen per DCA und Self-Custody statt kurzfristigem Traden.
Das solltest du mitnehmen
- Eine Kerze zeigt Open, Close, High, Low – mehr Kontext als ein Linienchart.
- Muster können Hinweise geben, wirken aber erst mit Trend, Zonen und Volumen.
- Chartanalysen und Trading ist extrem kompliziert und umfangreich, die meisten verlieren dadurch Geld