Was sind Mining Pools?

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Mining-Pools haben das Bitcoin-Mining revolutioniert. Durch das Bündeln ihrer Rechenleistung erhöhen Miner ihre Chancen, einen Block zu finden – und teilen sich die Belohnung entsprechend ihrem Beitrag. Das macht Mining auch für kleinere Akteure praktikabel.

Was genau ist Bitcoin-Mining?

Mining bedeutet, Transaktionen zu bestätigen und neue Blöcke zur Blockchain hinzuzufügen. Dafür braucht es spezialisierte Hardware, viel Energie und das Proof-of-Work-Verfahren.

Der Ablauf: Miner probieren unzählige Zufallszahlen (Nonces) aus, um einen gültigen Hash zu erzeugen. Wer den gültigen Block zuerst findet, erhält neu erzeugte Bitcoin plus die Transaktionsgebühren – ein Anreiz, der die Betriebskosten decken soll.

Warum ist Mining so anspruchsvoll?

  • Dynamische Schwierigkeit: Je mehr Rechenleistung dem Netzwerk zur Verfügung steht, desto schwerer wird es, einen Block zu finden. Das System sorgt dafür, dass im Schnitt alle 10 Minuten ein neuer Block entsteht – egal wie viele Miner mitmachen. Wer mithalten will, braucht effiziente Hardware und günstigen Strom.

  • Unregelmäßige Einnahmen: Für kleine Miner kann es Tage oder Wochen dauern, bis überhaupt ein Block gefunden wird. Diese Unsicherheit macht es schwer planbar. Genau hier setzen Mining-Pools an.

Was macht ein Mining-Pool?

Ein Pool ist ein Zusammenschluss von Minern, die gemeinsam arbeiten:

  • Die gemeinsame Rechenleistung erhöht die Wahrscheinlichkeit, einen Block zu finden.
  • Wird ein Block erfolgreich geschürft, wird die Belohnung anteilig verteilt.
  • Ein Pool-Operator koordiniert die Aufgaben und sorgt für eine faire Ausschüttung – gegen eine kleine Gebühr. Für viele Miner ist das ein fairer Tausch: geringere Einzelgewinne, aber dafür konstante Einnahmen.

Warum es Mining-Pools überhaupt braucht

  • Effizienz durch Bündelung: Große Mining-Farmen profitieren von günstigen Konditionen bei Strom und Infrastruktur. Kleine Miner können hier kaum mithalten – es sei denn, sie schließen sich Pools an.

  • Dezentrale Beteiligung: Strom ist global verteilt. Pools ermöglichen es, von Island bis Paraguay gemeinsam zu minen – überall dort, wo Energie günstig und überschüssig verfügbar ist.

Warum minen Pools manchmal leere Blöcke?

Trotz hoher Gebühreneinnahmen tauchen gelegentlich leere Blöcke auf – also Blöcke ohne Transaktionen, was auf den ersten Blick überhaupt keinen Sinn macht.

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Ein leerer Block enthält im Grunde nur die Coinbase-Transaktion - den Prozess, der neue Coins erzeugt. Ein leerer Block sieht also wie folgt aus:

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Beim Mining geht es im Kern darum, Hashes zu erzeugen – also zu „raten“, bis eine gültige Zahl gefunden wird. Dabei verändern Miner eine sogenannte Nonce (eine einmalige Zufallszahl), um einen passenden Hash für den neuen Block zu finden. Gelingt dies, wird der Block dem Netzwerk zur Prüfung weitergegeben. Sobald er bestätigt ist, machen sich alle anderen Miner an die Arbeit für den nächsten Block.

Warum gibt es überhaupt leere Blöcke?

Obwohl Miner durch Transaktionsgebühren mehr verdienen können, sieht man hin und wieder leere Blöcke – auch bei steigender Netzwerkaktivität. Das liegt an der Art, wie Mining-Pools arbeiten:

  • Pools senden zuerst ein leeres Blocktemplate, basierend auf dem Hash des vorherigen Blocks – weil es kleiner und schneller übertragbar ist.
  • Erst 1–2 Sekunden später folgt das vollständige Template mit den Transaktionen.
  • Wird in diesem kurzen Zeitfenster ein gültiger Hash gefunden, ist der Block leer – aber dennoch gültig und profitabel. Da die Blocksubvention immer noch eine wesentliche Einnahmequelle ist, ist diese Strategie wirtschaftlich sinnvoll – auch wenn potenzielle Gebühren entfallen.

Die Attraktivität von Mining-Pools

Mining ist unberechenbar – Pools schaffen hier Abhilfe:

  • Verlässliche Einnahmen: Statt auf einen „Glücksblock“ zu hoffen, bekommen Miner im Pool regelmäßig kleine Anteile ausgezahlt.

  • Stärkung der Dezentralität: Auch kleine Miner können effektiv teilnehmen. Das verhindert eine zu starke Machtkonzentration bei großen Mining-Farmen.

  • Wettbewerb zwischen Pools: Miner können jederzeit wechseln – das zwingt Poolbetreiber zu fairen Bedingungen.

Initiativen wie Stratum v2 arbeiten daran, Mining-Pools noch dezentraler zu machen, indem Miner mehr Kontrolle darüber erhalten, welche Transaktionen in Blöcke aufgenommen werden.

Das solltest du mitnehmen

  • Mining-Pools erhöhen die Stabilität der Einnahmen und senken das Risiko für einzelne Miner
  • Leere Blöcke entstehen manchmal aus technischen Gründen innerhalb von Sekunden nachdem ein Block gefunden wurde
  • Mining-Pools stärken die Dezentralität von Bitcoin