Ist Bitcoin-Mining profitabel?

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Bitcoin-Mining ist eine Möglichkeit, neue Bitcoin zu verdienen – aber ob sich das lohnt, hängt stark von den individuellen Umständen ab. Es gibt wichtige Faktoren, die beim Mining eine Rolle spielen.

Mining oder einfach kaufen?

Statt Bitcoin an einer Börse zu kaufen, entscheiden sich manche bewusst fürs Mining. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Miner erhalten „frische“ Bitcoin, die keine Transaktionshistorie haben – das kann aus Sicht der Privatsphäre ein Vorteil sein, da kein KYC notwendig ist.
  • Andere sehen das Mining als Beitrag zur Dezentralisierung und Sicherheit des Netzwerks.
  • Der häufigste Grund ist allerdings finanzieller Natur: Wer selbst mined, möchte damit auf lange Sicht Gewinn erzielen. Ob Mining günstiger ist als der direkte Kauf, hängt vor allem von der Stromversorgung, der Hardware und den laufenden Kosten ab. In Regionen mit niedrigen Strompreisen kann sich Mining durchaus langfristig lohnen. Wer jedoch schnelle Gewinne erwartet, wird enttäuscht: Die Einstiegskosten sind hoch, und es kann Monate oder sogar Jahre dauern, bis sich die Investition auszahlt.

In gewisser Weise ähnelt Mining dem langfristigen Investieren mit festen monatlichen Beträgen – man erhält regelmäßig kleine Mengen Bitcoin, statt alles auf einmal zu kaufen. Für geduldige Anleger mit einem guten Verständnis der Technik und Kostenstruktur kann Mining eine interessante Alternative zum Direktkauf sein.

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Bitcoin-Preis und Hashrate, Quelle: Bitbo

Was beeinflusst die Rentabilität von Bitcoin-Mining?

Ob sich Bitcoin-Mining für dich lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab – manche davon kannst du beeinflussen, andere nicht. Hier ein Überblick:

1. Anschaffung der Mining-Hardware

Ohne ASICs (Application-Specific Integrated Circuits) geht im Bitcoin-Mining gar nichts. Neuere Modelle wie der Antminer S19 XP oder WhatsMiner M60S sind deutlich effizienter als ältere Geräte, aber sie haben ihren Preis. Je weniger Strom sie pro Terahash verbrauchen, desto besser.

2. Stromkosten

Der größte laufende Kostenfaktor beim Mining ist Strom. In Regionen mit hohen Stromtarifen ist Mining kaum profitabel. Viele professionelle Miner siedeln sich deshalb in Ländern mit billigem oder überschüssigem Strom an – etwa Wasserkraft in Paraguay oder Geothermie auf Island.

3. Infrastruktur und laufende Kosten

Mining-Rigs brauchen Platz, Belüftung, Kühlung und Stromverkabelung. Wenn du selbst Mining betreibst, brauchst du einen geeigneten Raum – bei Hosting-Anbietern sind diese Dinge im Service enthalten, meist gegen eine monatliche Pauschale.

4. Ausfallzeiten und Wartung

Mining-Hardware läuft rund um die Uhr – da sind technische Probleme vorprogrammiert. Je länger ein Gerät stillsteht, desto mehr Verluste entstehen. Wer professionell minet, muss mit regelmäßiger Wartung und Ersatzteilen rechnen.

5. Mining-Pools

Alleine zu minen ist heute kaum noch sinnvoll. Mining-Pools bündeln die Hashrate vieler Teilnehmer, wodurch regelmäßige Auszahlungen möglich werden – anteilig zur eingebrachten Leistung. In der Regel fällt eine kleine Pool-Gebühr an.

6. Mining-Schwierigkeit und Halvings

Etwa alle zwei Wochen passt sich der Schwierigkeitsgrad des Bitcoin-Netzwerks an. Wenn mehr Miner teilnehmen, steigt die Schwierigkeit. Gleichzeitig wird alle 210.000 Blöcke (≈4 Jahre) die Blockbelohnung halbiert. Beide Mechanismen beeinflussen die Einnahmen direkt.

7. Rechtliche Rahmenbedingungen

Mining ist nicht überall willkommen. In manchen Ländern ist es verboten oder stark reguliert. Auch steuerlich gelten unterschiedliche Regeln – je nachdem, ob du privat oder gewerblich minest. Informier dich, bevor du startest.

Mining in verschiedenen Marktphasen

In Bärenmärkten

In Zeiten fallender Kurse müssen Miner effizient wirtschaften. Viele kalkulieren ihren Break-even-Preis, um zu entscheiden, ob sich der Betrieb noch lohnt. Wer durchhält, kann Hardware günstig kaufen und vom geringeren Wettbewerb profitieren.

In Bullenmärkten

Wenn der Preis steigt, steigen oft auch die Gewinne – aber auch der Wettbewerb. Neue Miner treten dem Netzwerk bei, Hardwarepreise explodieren, und Lieferzeiten verlängern sich. Wer zu spät aufrüstet, kauft teuer ein und hat im nächsten Abschwung ein Problem.

Einstieg ins Mining

Der Aufbau eines eigenen Mining-Betriebs erfordert Fachwissen, Kapital und laufenden Aufwand. Für Einsteiger bietet sich gehostetes Mining an: Du mietest ein Gerät in einer professionellen Einrichtung – inklusive Strom, Wartung und Kühlung. Die Auszahlung erfolgt regelmäßig direkt an deine Wallet. Für das Hosten wird eine Gebühr abgezogen.

Das solltest du mitnehmen

  • Mining ist kapitalintensiv und stark abhängig von Stromkosten, Hardwareeffizienz und Marktphasen
  • Der Bärenmarkt ist gut für günstige Hardwarekäufe, der Bullenmarkt für Gewinne
  • Gehostetes Mining kann eine attraktive Lösung zum Einsteigen sein