Was ist Verschlüsselung?

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Verschlüsselung ist allgegenwärtig: vom Schutz deiner Passwörter bis zur Sicherung deiner Bitcoin. Sie sorgt dafür, dass sensible Informationen privat bleiben – selbst in einer Welt, in der Daten ständig über das Internet fließen. Doch was genau ist Verschlüsselung, und wie hat sie sich entwickelt?

Die Grundlagen

Verschlüsselung bedeutet, dass lesbare Daten (Klartext) in unleserliche Zeichenfolgen (Chiffretext) umgewandelt werden. Nur wer den passenden Schlüssel besitzt, kann sie wieder entschlüsseln. Dieser Mechanismus schützt die Privatsphäre – ob bei einer Nachricht, beim Login oder bei der Sicherung einer Bitcoin-Wallet.

Gute Verschlüsselung erschwert es extrem, Daten ohne den passenden Schlüssel zu lesen – selbst dann, wenn sie abgefangen wurden.

Von Caesar bis zur Codeknackerei

Menschen nutzen seit Jahrtausenden Verschlüsselung. Frühe Methoden wie die Caesar-Chiffre ersetzten Buchstaben nach festen Regeln. Diese einfachen Verfahren waren aber leicht zu durchschauen, sobald man wusste, wie oft bestimmte Buchstaben in einer Sprache vorkommen.

Im Laufe der Zeit – besonders im Krieg – wurde die Kryptografie immer raffinierter. Während des Zweiten Weltkriegs wurde etwa die Enigma-Maschine eingesetzt, die Nachrichten mit ständig wechselnden Schlüsseln verschlüsselte. Auch sie konnte letztlich geknackt werden – unter anderem durch die Arbeit von Alan Turing und frühen Computern, die mögliche Kombinationen systematisch durchprobierten.

Digitale Verschlüsselung

Mit der zunehmenden Digitalisierung verlagerte sich der Fokus von militärischen Geheimnissen hin zum Schutz wirtschaftlicher und privater Daten. In den 1970er Jahren wurde der Data Encryption Standard (DES) eingeführt, der 56-Bit-Schlüssel verwendete. Diese galten bald als unsicher und konnten mit ausreichender Rechenleistung geknackt werden.

Als Zwischenlösung kam Triple DES auf – bei dem Daten dreimal hintereinander verschlüsselt werden. Das verlängerte die Lebensdauer des Standards, war aber keine echte Lösung.

Der Schritt zu AES

2001 wurde AES (Advanced Encryption Standard) als offizieller Nachfolger eingeführt. Mit Schlüssellängen bis zu 256 Bit ist AES auch heute noch eine zentrale Komponente vieler Sicherheitssysteme – von verschlüsselten E-Mails bis hin zu Bitcoin-Wallets.

In Kombination mit AES wird häufig SHA-256 verwendet – eine Hash-Funktion, die aus einem Passwort oder einer Passphrase einen kryptografisch sicheren Schlüssel erzeugt. Dieser Hash ist fix 256 Bit lang und wird beispielsweise genutzt, um Wallets sicher zu verschlüsseln.

Öffentliche und private Schlüssel

Ein großer Fortschritt in der Geschichte der Verschlüsselung war das Konzept der asymmetrischen Kryptografie: öffentliche und private Schlüssel. Dieses System, eingeführt in den 1970er Jahren durch Diffie und Hellman, erlaubt es, Daten zu verschlüsseln, ohne zuvor geheime Schlüssel austauschen zu müssen. Der öffentliche Schlüssel kann offen weitergegeben werden, während nur der private Schlüssel zum Entschlüsseln taugt.

Dieses Prinzip ist heute die Grundlage für viele Anwendungen – darunter sichere Webseiten (HTTPS), E-Mail-Verschlüsselung und die Funktionsweise von Bitcoin-Transaktionen.

Verschlüsselung als Bürgerrecht

Früher war starke Verschlüsselung streng reguliert. In den 1990er Jahren galt sie in vielen Ländern als militärische Technologie. Das änderte sich mit der Veröffentlichung von PGP (Pretty Good Privacy) durch Phil Zimmermann. Dadurch wurde leistungsfähige Verschlüsselung erstmals für die breite Öffentlichkeit verfügbar – und das ohne kommerzielle Einschränkungen. Auch bei Bittr kannst einen PGP-Schlüssel hinzufügen um die Transkations-E-Mails von Bittr verschlüsselt zugestellt zu bekommen.

Seither ist Verschlüsselung ein zentrales Thema in Debatten um Datenschutz und staatliche Kontrolle. Regierungen fordern oft Hintertüren für Ermittlungszwecke, während Entwickler und Datenschützer sich für ein freies und sicheres Netz einsetzen.

Das solltest du mitnehmen

  • Verschlüsselung verwandelt sensible Informationen in einen geschützten Code.
  • Sie schützt deine digitale Identität, deine Kommunikation und dein Geld
  • Dank offener Standards und weiterentwickelter Technologien ist starke Verschlüsselung heute ein Werkzeug für alle