Wie viel Bitcoin halten Regierungen? (Stand: September 2025)

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Wie kommen Regierungen an Bitcoin?

In den meisten FĂ€llen gelangen Staaten durch Strafverfolgung an Bitcoin. Ermittler beschlagnahmen Coins aus Darknet-MarktplĂ€tzen oder BetrugsfĂ€llen. Nach Gerichtsverfahren werden diese BestĂ€nde dem Staat zugefĂŒhrt. Beispiele: Bulgarien meldete 2017 eine Beschlagnahme von ĂŒber 200.000 BTC in einer Aktion gegen organisierte KriminalitĂ€t. China konfiszierte 2019 beim PlusToken-Ponzi-Scheme rund 190.000 BTC. Die USA sicherten u. a. beim Silk-Road-Verfahren (2013) etwa 144.000 BTC und 2022 rund 50.000 BTC aus einem Ă€lteren Hack.

Seltener kaufen Regierungen Bitcoin gezielt oder minen ihn mit staatlichen Ressourcen. El Salvador erwirbt seit 2021 regelmĂ€ĂŸig BTC fĂŒr die Staatsreserve (Anfang 2025: ĂŒber 6.000 BTC). Bhutan mined seit 2019 mit Wasserkraft und hat bis 2025 geschĂ€tzt einen Bestand von ca. 12.000 BTC aufgebaut. Berichte nennen zudem Nordkorea (Lazarus-Gruppe) als Staat, der durch CyberdiebstĂ€hle BTC anhĂ€uft.

Wichtig: Viele Beschlagnahmen unterliegen Gerichtsgeheimnissen. Versiegelte BeschlĂŒsse und spĂ€te Offenlegungen machen exakte BestĂ€nde schwer einschĂ€tzbar. SchĂ€tzungen stĂŒtzen sich daher oft auf On-Chain-Analysen und einzelne Veröffentlichungen, sind aber nie zu 100% akkurat einschĂ€tzbar.

Wie viel Bitcoin halten Regierungen?

SchĂ€tzungen zufolge halten Regierungen weltweit 2025 rund 463.000 BTC (≈ 2,3 % der Gesamtmenge). Die grĂ¶ĂŸten bekannten Positionen:

  • USA: ca. 200.000 BTC – Beschlagnahmt aus Strafverfahren.
  • China: ca. 190.000 BTC – vor allem aus der Auflösung des PlusToken-Betrugs; Verbleib teils intransparent.
  • Vereinigtes Königreich: ca. 61.000 BTC – aus einem GeldwĂ€sche-Verfahren 2021
  • Nordkorea: ca. 13.500 BTC – intransparent und schwankend, da Teile liquidiert werden.
  • Bhutan: ca. 10.000–13.000 BTC – aus staatlichem Mining.
  • El Salvador: ca. 6.000 BTC – langfristige StaatskĂ€ufe.

FĂŒr viele einzelne GerĂŒchte fehlen belastbare Belege. Die USA und China besitzen die grĂ¶ĂŸten staatlichen BestĂ€nde – jeweils um 200.000 BTC.

Was machen Regierungen mit Bitcoin?

Lange Zeit war die Standardpraxis: Wieder verkaufen. In den USA versteigert der U.S. Marshals Service beschlagnahmte BTC. Seit 2014 wurden so annĂ€hernd 200.000 BTC wieder verĂ€ußert. Auch Bulgarien und Finnland haben große Posten verkauft. Deutschland hat die rund 50.000 im Movie2k-Verfahren beschlagnahmten Bitcoin im Sommer 2024 schrittweise verĂ€ußert und dabei etwa 2,64 Mrd. € eingenommen.

Seit 2025 zeigt sich teils ein Umdenken:

  • In den USA wird nun umgesetzt, einen Teil beschlagnahmter BTC als strategische Reserve zu halten.
  • Das Vereinigte Königreich erwĂ€gt mit seinen 61.000 BTC das Gleiche.
  • El Salvador hĂ€lt grundsĂ€tzlich langfristig und baut aktiv eine Position auf. Wenn verkauft wird, geschieht das meist gestaffelt und marktvertrĂ€glich, teils ĂŒber Broker oder Börsen. Behörden achten auf Preiswirkung. Halten birgt (fĂŒr Staaten) Kursrisiko und ein sofortiger Verkauf kann sich im Nachhinein als zu kurzsichtig erweisen – entsprechend unterschiedlich fallen Entscheidungen aus.

Das solltest du mitnehmen

  • Weltweit halten Staaten geschĂ€tzt ~463.000 BTC (≈ 2,3 %). Exakte Zahlen sind wegen versiegelter Verfahren unsicher.
  • USA und China verfĂŒgen ĂŒber die grĂ¶ĂŸten BestĂ€nde, primĂ€r aus Strafverfolgung.
  • Traditionell wurden beschlagnahmte BTC wieder verkauft. Einige LĂ€nder halten inzwischen aber auch Teile als strategischen Vermögenswert.