Bitcoin-Gebühren erklärt
Warum gibt es überhaupt Gebühren?
Jedes Mal, wenn du eine Bitcoin-Transaktion sendest, konkurrierst um ein Stück Blockspace – und dieser Platz kostet etwas. Die Gebühr erfüllt dabei zwei Aufgaben:
- Spam-Schutz – Ohne Preis könnten Bots die Blockchain mit Müll überfluten.
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Belohnung für Miner – Neben der Blocksubvention kassieren sie die Gebühren. Da sich die Subvention alle vier Jahre halbiert, steigt die Bedeutung der Gebühren stetig.
Minimalgebühr: 1 sat/vB
Warum schwanken die Gebühren so stark?
Es ist reiner Wettbewerb um Blockspace. Wollen viele Nutzer gleichzeitig versenden, schießen die Preise nach oben. Möchtest du, dass deine Transaktion schnell bestätigt wird, musst du höher bieten. Hast du Zeit, setzt du eine kleinere Gebühr und wartest, bis weniger los ist.
Wallets zeigen das als „sats pro vByte“ an und bieten meist „schnell“, „normal“ oder „langsam“ an. Höchster Satz = schnellste Bestätigung, niedriger Satz = langsame Besätitgung.
Die durchschnittlichen Gebühren in den Blöcken 909 003 - 909 9007
Wie hoch können Gebühren steigen?
Ob du 0,01 BTC oder 100 BTC verschickst, spielt keine Rolle – entscheidend ist nur die Datengröße. Ist der Mempool leer, kostet eine Transaktion nur ein paar Sats. Bei hoher Nachfrage – etwa während NFT- oder Ordinals-Booms – können die Kosten sogar in den dreistelligen Eurobereich springen. Dann lohnt sich Lightning oder eine andere Second-Layer-Lösung.
SegWit Update
Seit dem Segregated-Witness-Upgrade (2017) wandern Signaturen in ein eigenes „Witness“-Feld im Block. Dieses wiegt weniger bei der 4-MB-Grenze des Blocks. Wer von einer bc1-Adresse (Native SegWit) sendet, spart also automatisch Gebühren im Vergleich zu den Legacy Adressen.
„Blockchain-Gebühr“ vs. „Börsengebühr“
Beim Kauf oder Verkauf auf einer Börse gibt es zwei Kontenführungen:
- Bitcoin-Blockchain – Ein- und Auszahlungen.
- Interne Datenbank der Börse – Trades zwischen Nutzern. Die Handelsgebühr ist Umsatz der Börse und hat nichts mit Minern zu tun. Die Netzwerkgebühr zahlst du nur beim Abheben auf deine eigene Wallet.
Gebühren im Lightning-Netzwerk
Auf dem second Layer Lightning gilt ein anderes Modell: Zahlungen ,,hüpfen” durch Liquiditätskanäle statt in Blöcke geschrieben zu werden.
- Basisgebühr – winziger Festbetrag.
- Liquiditätsgebühr – Bruchteil des Zahlungsbetrags. Jede Routing-Node legt seine Sätze selbst fest. Reicht die Kapazität eines Pfades nicht, scheitert der Transfer oder wird aufgeteilt. Für Alltagszahlungen ist Lightning schnell und kostet oft nur Bruchteile eines Cents.
Tipps zum Gebühren sparen
- Outputs bündeln – Mehrere Empfänger in einer TX ist günstiger als viele einzelne.
- Replace-by-Fee (RBF) – Erst niedrig ansetzen, nur bei Bedarf erhöhen.
- Mempool beobachten und Transaktionen in ruhigen Zeiten senden.
Das solltest du mitnehmen
- Gebühren verhindern Spam und leiten die Miner, welche Transaktionen in einen Block kommen.
- Mit jedem Halving stützen sich Miner stärker auf Gebühren, weil die Blockbelohnung sinkt.
- Lightning liefert nahezu kostenlose Zahlungen, hängt aber von Kanalliquidität ab, während On-Chain-Transfers die finale Abwicklung bleiben.