Wie Bitcoin-Wallets funktionieren
Das mag im ersten Moment überraschend klingen: Bitcoin-Wallets enthalten eigentlich keine Bitcoin. Stattdessen speichern sie kryptografische Schlüssel, die den Zugang zu den eigenen Bitcoin auf der Blockchain ermöglichen. Man kann sich Wallets wie digitale Schlüsselbunde vorstellen – sie enthalten jeweils ein Paar aus privatem und öffentlichem Schlüssel, die für Transaktionen verwendet werden. In diesem Artikel geht es darum, wie Wallets funktionieren – mit Fokus auf die Schlüsselerzeugung, Backups und die Verbindung zum Bitcoin-Netzwerk.
Private und öffentliche Schlüssel in der Wallet
Jede Bitcoin-Wallet arbeitet mit einem Schlüsselpaar: einem privaten und einem öffentlichen Schlüssel. Der private Schlüssel bleibt ausschließlich dem Wallet-Besitzer bekannt und dient zur Autorisierung von Transaktionen. Der öffentliche Schlüssel hingegen kann bedenkenlos weitergegeben werden, um Bitcoin zu empfangen. Er wird mathematisch aus dem privaten Schlüssel abgeleitet – dadurch ist jedes Schlüsselpaar einzigartig. Die Sicherheit des privaten Schlüssels ist entscheidend, denn wer Zugriff darauf hat, kontrolliert die entsprechenden Bitcoin.
Die Einrichtung einer Bitcoin-Wallet
Beim Einrichten einer Bitcoin-Wallet wird eine sogenannte Seed- oder Mnemonic-Phrase erzeugt – eine Folge von 12 bis 24 Wörtern. Diese Phrase ist der Ursprung aller privaten und öffentlichen Schlüssel, die in der Zukunft verwendet werden. Durch das sogenannte Hierarchical Deterministic (HD)-Wallet-Prinzip lassen sich daraus beliebig viele eindeutige Adressen ableiten – alle gehen auf dieselbe Seed-Phrase zurück.
Gute Wallets erzeugen automatisch eine neue Adresse, sobald Bitcoin empfangen wird. Das erhöht die Privatsphäre, denn wer stets dieselbe Adresse nutzt, gibt potenziell seine Transaktionshistorie preis. Durch wechselnde Adressen lässt sich diese Nachverfolgbarkeit deutlich einschränken.
Der Unterschied: Adressen und öffentliche Schlüssel
Eine Bitcoin-Adresse ist nicht dasselbe wie ein öffentlicher Schlüssel. Vielmehr entsteht die Adresse durch das Hashen des öffentlichen Schlüssels. Das Ergebnis ist eine kürzere, besser weiterzugebende Kennung. Adressen beginnen meist mit „bc1“, während öffentliche Schlüssel oft mit „02“, „03“ oder „04“ starten. Aus Gründen der Übersichtlichkeit zeigen Wallets in der Regel die Adresse statt des öffentlichen Schlüssels an.
Backup
Die bei der Einrichtung generierte Seed- oder Recovery-Phrase ist das zentrale Element für die Sicherung der Wallet. Wer sie sicher aufbewahrt, kann die Wallet jederzeit wiederherstellen – selbst wenn Gerät oder App verloren gehen. Da alle künftigen Bitcoin-Adressen aus dieser einen Phrase abgeleitet werden, reicht ein einziges Backup aus.
Wichtig ist, die Wiederherstellungsphrase zuverlässig und geschützt aufzubewahren. Wer sie kennt, kann auf alle darin gespeicherten Bitcoin zugreifen. Um sie vor Verlust, Feuer oder Diebstahl zu schützen, gibt es spezielle Backup-Lösungen aus Metall – etwa von Anbietern wie Plebstyle oder Seedor. Damit lässt sich die Seed-Phrase dauerhaft und robust sichern.
Verbindung zum Bitcoin-Netzwerk
Die meisten Wallets speichern nicht die Blockchain, sondern greifen gezielt auf Daten zu – etwa um den Bestand zu prüfen oder Transaktionen zu verfolgen. Manche Wallets verlassen sich dafür auf zentrale Server. Einen Schritt weiter gehen Wallets, die sich mit einem eigenen Bitcoin-Full-Node verbinden lassen. So bleibt die Kontrolle über alle Daten beim Nutzer, und keine Drittpartei erhält Einblick in das Transaktionsverhalten. Wer einen eigenen Full Node betreibt, sollte diesen unbedingt mit der eigenen Wallet verknüpfen – für maximale Unabhängigkeit und Datenschutz.
Das solltest du mitnehmen
- Bitcoin-Wallets ermöglichen das Senden, Empfangen von Bitcoin
- Der private Schlüssel muss geheim bleiben – der öffentliche dient dazu, Zahlungen zu empfangen
- Die 12- bis 24-wörtige Seed-Phrase sichert die Wallet vollständig ab – sie sollte gut geschützt aufbewahrt werden.