Wie die Weltwirtschaft Bitcoin beeinflusst
Bitcoin ist zwar unabhängig von Staaten und Banken, doch entzieht es sich nicht den großen Bewegungen der Weltwirtschaft. Ob Boom, Krise oder politische Entscheidung – all das wirkt sich darauf aus, wie sehr Menschen Bitcoin nutzen oder ihm vertrauen.
Wirtschaftliche Höhen und Tiefen
Geht es der Weltwirtschaft gut, haben viele Menschen mehr Kapital übrig, das sie in verschiedene Anlagen stecken – darunter auch Bitcoin. Mehr Nachfrage bedeutet in solchen Phasen oft steigende Preise.
In einer Rezession hingegen werden liquide Mittel wichtiger für den Alltag. Geld fließt dann eher in Konsum als in Investitionen, was die Nachfrage nach Bitcoin schwächt. Da Bitcoin höchst liquide ist und 24/7 gehandelt werden kann, wird häufig die Bitcoin-Position zuerst veräußert. Gleichzeitig verändert sich in Krisen auch die Risikobereitschaft von Investoren.
Risikobereitschaft der Märkte
Anleger unterscheiden oft zwischen „risk-on“ und „risk-off“. In Zeiten, in denen Renditechancen locken, fließt Kapital in riskantere Anlagen wie Aktien – oder eben Bitcoin, was von traditionellen Anlegern als risking eingestuft wird. Wird das Umfeld unsicher, greifen viele lieber zu stabileren oder zu weniger volatilen Werten wie Staatsanleihen oder dem US-Dollar.
Bitcoin ist seit 2009 für seine starken Kursschwankungen bekannt und wurde daher bisher eher als riskantes Investment gehandelt. Mit zunehmender Reife könnte er sich jedoch, ähnlich wie Gold, zu einem Wertspeicher entwickeln, der auch in risk-off-Phasen gefragt ist.
Wenn Fiat abwertet
Inflation ist weltweit ein Dauerbegleiter, nur unterschiedlich stark ausgeprägt. Lokale Währungen wie Dollar, Euro, CHF oder Lira verlieren regelmäßig an Kaufkraft, weil ihre Geldmenge ausgeweitet wird.
Bitcoin dagegen ist durch sein festes Limit von 21 Millionen Stück vor Inflation geschützt. Gerade in Ländern mit hoher Teuerung oder Währungsverfall – etwa Türkei oder Nigeria – greifen viele Menschen verstärkt auf Bitcoin zurück, um ihre Ersparnisse zu sichern.
Politik und Regulierung
Kein Staat kann das Bitcoin-Netzwerk kontrollieren, doch politische Rahmenbedingungen beeinflussen die Nutzung. Manche Länder versuchen, Bitcoin einzuschränken oder gar zu verbieten, um Kapitalflucht aus der Landeswährung zu verhindern. Andere schaffen hingegen Anreize, etwa über Börsenzulassungen von Bitcoin-ETFs oder steuerliche Vorteile.
So entstehen sehr unterschiedliche Bedingungen für den Zugang zu Bitcoin – von Hürden bis hin zu offenen Märkten.
Bitcoin Mining
Das Bitcoin-Netzwerk funktioniert nur, wenn Miner Rechenleistung und Energie bereitstellen. Kommt es zu Engpässen bei Strom oder Hardware, wirkt sich das unmittelbar auf die Netzwerkkapazität, die Gebühren und manchmal sogar auf den Kurs aus.
Ein Beispiel: Ein großflächiger Stromausfall in China führte dazu, dass Transaktionen zeitweise langsamer bestätigt wurden und die Gebühren stiegen. Auch Faktoren wie Klima oder Nachfrage aus anderen Technologiebereichen beeinflussen, wie teuer und effizient Mining betrieben werden kann.
Das solltest du mitnehmen
- Bitcoin reagiert sensibel auf Konjunkturzyklen, Risikostimmung und Inflation.
- Politische Entscheidungen können die Nutzung erschweren oder erleichtern.
- Energie- und HardwareverfĂĽgbarkeit sind entscheidend fĂĽr das Netzwerk.