Wie sollte ein Unternehmen Bitcoin verwahren?

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Wie wird Bitcoin aufbewahrt?

Die Aufbewahrung von Bitcoin dreht sich im Kern um den Schutz privater Schlüssel – also jener Daten, die den Zugriff auf Bitcoin ermöglichen. Wer die privaten Schlüssel kontrolliert, besitzt auch die dazugehörigen Bitcoin. Das bringt große Verantwortung mit sich: Sichere Verwahrung, klare Prozesse und durchdachte Organisation sind essenziell – ganz gleich, ob Bitcoin als Rücklage, für Transaktionen oder als langfristige Investition gehalten wird.

Welche Möglichkeiten haben Unternehmen?

Für Unternehmen gibt es vier Hauptansätze zur Bitcoin-Verwahrung:

1. Institutionelle Verwahrung

Viele Firmen lagern ihre Bitcoin bei einem spezialisierten Dienstleister, der Verwahrung und Sicherheitsmanagement übernimmt. Diese Anbieter setzen auf geprüfte Sicherheitsstandards, regelmäßige Audits und oft auch rechtlichen Schutz.

Vorteile:

  • Geringer interner Aufwand

  • Standardisierte, etablierte Sicherheitsmaßnahmen Nachteile:

  • Abhängigkeit vom Dienstleister

  • Eingeschränkte Kontrolle über die eigenen Bitcoin

2. Selbstverwahrung und Multisig

Bei der Selbstverwahrung hält das Unternehmen die privaten Schlüssel selbst – etwa mit Hardware-Wallets oder einem Multisignatur-Setup. Letzteres erlaubt es, Sicherheitsmechanismen wie 5-von-7-Freigaben zu definieren, bei denen zum Beispiel fünf von sieben Beteiligten eine Transaktion genehmigen müssen.

Vorteile:

  • Volle Kontrolle über die eigenen Bitcoin

  • Kein Kontrahentenrisiko

  • Sehr hohe Sicherheit, wenn gut umgesetzt Nachteile:

  • Erfordert technisches Wissen und disziplinierte Prozesse

  • Risiko durch menschliche Fehler oder Verlust von Schlüsseln

3. Gemeinschaftliche Verwahrung (Collaborative Custody)

Ein Mittelweg: Teile der Schlüssel werden selbst gehalten, andere von vertrauenswürdigen Partnern. Diese Lösung verbindet Unabhängigkeit mit zusätzlicher Absicherung.

Vorteile:

  • Flexibilität durch individuell anpassbare Lösungen

  • Reduziertes Risiko durch verteilte Verantwortung

  • Hohe Sicherheit bei gutem Setup Nachteile:

  • Höherer organisatorischer Aufwand

  • Abhängigkeit von klarer Abstimmung zwischen den Beteiligten

4. Bitcoin-ETFs

Bitcoin-ETFs ermöglichen ein Engagement im Bitcoin-Preis, ohne die Coins selbst zu halten. Dadurch entfällt die Schlüsselverwaltung – allerdings auf Kosten des direkten Besitzes.

Vorteile:

  • Einfaches Handling

  • Kein technisches Setup nötig Nachteile:

  • Kein tatsächlicher Besitz von Bitcoin

  • Abhängigkeit vom ETF-Anbieter

  • Kein Zugang zu den eigentlichen Coins

Worauf sollte man bei Selbstverwahrung achten?

Unternehmen, die ihre Bitcoin selbst verwahren wollen, sollten sich auf folgende Aspekte konzentrieren:

  • Hot Wallets vermeiden Wallets mit permanenter Internetverbindung sind anfällig für digitale Angriffe. Für größere Beträge sollten Hardware-Wallets oder andere Cold-Storage-Lösungen verwendet werden.

  • Governance definieren Wer hat Zugriff? Wie werden Transaktionen autorisiert? Welche Prozesse gelten im Notfall? Klare Regeln und dokumentierte Verfahren sind unerlässlich.

  • Backups und Wiederherstellung Die Seed-Phrase muss sicher, getrennt und mehrfach gesichert aufbewahrt werden. Bei Multisig-Lösungen sollten Wiederherstellungspläne für den Verlust einzelner Schlüssel vorliegen.

Der Ansatz von Bittr

Bittr verfolgt das Prinzip: Not your keys, not your coins.

Deshalb bietet Bittr keine Verwahrungsdienstleistung an. Der Besitz der eigenen Coins liegt zu 100% bei den Nutzern. Bittr unterstützt beim sicheren Einstieg in die Selbstverwahrung. Ziel ist es, Nutzer dazu zu bewegen, Bitcoin wirklich selbst zu besitzen – sicher und unabhängig.

Das solltest du mitnehmen

  • Unternehmen haben verschiedene Optionen für die Bitcoin-Aufbewahrung: von vollständiger Eigenverantwortung bis hin zur Auslagerung
  • Selbstverwahrung bringt maximale Kontrolle, erfordert aber gute Vorbereitung
  • Wer auf Dienstleister setzt, sollte deren Sicherheitsstandards genau betrachten